Ein Familienverband stellt sich vor. Ein Verband, dessen Urahne Gottlieb Benjamin Döhner 1681 geboren wurde, der in Hildburghausen aufwuchs und mit Sophia Christiane Gebhardt fünf Kinder bekam. Die beiden letzten noch bekannten Kinder und deren Nachfahren sind Begründer des Familienverbandes Döhner-Graf: Der Hofprediger von Hildburghausen Ernst Friedrich Carl Döhner (geb. 1731) und seine Schwester Rosina Margarethe Elisabethe Graf (geb. 1736), geborene Döhner. In diesem Verband sind natürlich nicht nur Döhners und Grafs, sondern auch viele Menschen mit anderen Namen und gleichen verwandtschaftlichen Wurzeln beheimatet.
Aber welche Daseinsberechtigung hat so ein Verband in der Gegenwart? Viele haben ja kaum Zeit für die eigene Familie. Wozu sich um eine verzweigte Verwandtschaft kümmern? Kommen bei den obligatorischen Treffen nicht nur die immer älter werdenden gleichen Nostalgiker zusammen? Ist die ganze Ahnenforschung nicht etwas für ältere Menschen mit viel Zeit für ein altmodisches Hobby?
Sicher, ein Familienverband schaut gerne in die Vergangenheit zurück, betreibt Ahnenforschung und beschäftigt sich mit der familiären Vergangenheit. Genau hier kann der Verband Antworten auf die Fragen geben wie: Woher komme ich? Wer waren meine Vorfahren? Was taten und dachten sie? Wie gestaltete sich ihr Leben? Welches waren wohl ihre Werte und Normen?
Unser Verband war von 1964 bis 2019 sehr lebendig: Die zwei mal jährlich in 220facher Auflage erscheinenden Familienbriefe stifteten Zusammenenhalt, informierten über vielfältige familiäre Ereignisse und gaben Einblick in Forschungen und Geschichten aus alter und neuer Zeit. Insbesondere sorgten die fast jährlich stattfinden Treffen für einen lebendigen Austausch.
Mit dieser Internetseite wollten wir darüber hinaus den Grundstein für ein „Netzwerk Familie“ legen, in der neben spannenden Berichten auch ein lebendiger, virtueller Austausch und ein gegenseitiges Geben und Nehmen zwischen den Generationen entstehen sollte. Auch für Menschen, denen das Lesen schwer fällt, sollten diese Seiten nutzbar sein. Deshalb gibt es auf einigen Seiten folgendes Symbol: Bei Klick auf diesen Knopf wird die Seite vorgelesen von einer automatischen Stimme .
„Erinnere dich an die Vergangenheit, träume von der Zukunft, aber lebe heute“
schrieb Sören Kierkegaard, (1813 – 1855) und es wurde zu einer Art Motto des Familienverbandes.
„Aber lebe heute…“, ist ein Imperativ, an dem wir letztlich scheiterten: Immer weniger und immer älter werdende Menschen organisierten den Verein, immer weniger junge Menschen hatten daran Interesse. Nach intensiven, professionell begleiteten Arbeitsgesprächen im Vorstand und aufwändigen Umfragen kamen wir letztlich zu dem Ergebnis, dass viele unserer Mitglieder nachvollziehbare und triftige Gründe haben, sich in ihrer gegenwärtigen Lebensphase nicht für den Verband engagieren und an den Treffen teilnehmen zu wollen.
So haben wir im Oktober 2019 beschlossen, den Verband in den bestehenden Strukturen aufzulösen, aber mögliche „Reanimierer/innen“ gerne zu unterstützen.
Dieser Internetauftritt wird jedoch auch in den nächsten Jahren beibehalten und aktualisiert und fungiert als eine Art „digitales Familien-Gedächtnis“. Vielleicht findet sich hierüber auch eine Person, die den Familienverband Döhner-Graf auf ganz neue Weise wiederbelebt.
Näheres zur gegenwärtigen Entwicklung finden Sie auf „Aktuelles“.